.ts Datei in .mp4 umwandeln Bild/Ton unsynchron

Begonnen von lukass2000, Januar 01, 2022, 19:34:17

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Mam

#15
ZitatEin Problem habe ich aber noch, irgendwie bekomme ich da immer ganz merkwürdige Videogrößen raus, wobei ich nicht verstehe, warum oder wo ich das ändern könnte?
Hab jetzt 3 Videodateien probiert, diese haben alle drei eine Auflösung von 1280x720.
HandBrake macht daraus einmal eine Auflösungen von 1296x720, einmal 1278x710 und einmal 1280x576.
Das sieht fast so aus, als ob HandBrake die schwarzen Balken oben und unten irgendwie selbständig versucht zu minimieren.

Gut erkannt. Black ist zwar beautiful, aber kostet auch Platz. Also: weg mit allem, was keine Miete zahlt!
Die Abspielprogramme füllen die schwarzen Balken dann wieder dynamisch auf, es gibt also kein Problem.
Sollte Dich das wirklich stören, man kann es natürlich abschalten:

Einfach "Beschnitt" auf "eigene" setzen und die Felder darunter (Oben,Unten,Links & Rechts) alle auf 0 lassen. Dann bleiben die Balken dran.

Zur Kontrolle der Einstellungen musst Du wieder auf den Tab "Übersicht" zurückschalten, da kriegts Du dann die Vorschau gemäss Deinen Einstellungen angepasst.


Besser ist es aber finde ich, auch die Logos oben wegzumachen. Dazu Beschnitt erstmal auf Automatik lassen, HB suchen lassen (kommt meist sowas raus wie Oben 48, Unten 88). Dann auf Eigene stellen und Oben auch auf 88 machen (also den unteren Wert übernehmen). Das passt meist viel besser, gerade bei ORF, ARD und ZDF. Bei ARTE passiert es häufig, dass bei 4:3 Filmen links und rechts Balken sind, der linke aber überbleibt wegen dem Logo. Dann dasselbe Spielchen machen, aber mit Links übernommen von Rechts.

Die Einstellungen in der Mitte (Auflösung und Skalierung) sind auch recht spaßig. Seit der letzten Version kann HB endlich Anamorph und "allow Upscaling". Da wird ein 720p Filme fast wie ein 1080p. Die realen Werte list Du dann unten  ab bei "Finale Bildgröße". Hier mache ich gerade eine FHD Film, er wird aber mit 2541 Pixeln Breite angezeigt.
(Anamorph funktioniert so wie früher bei den ersten 16:9 Röhrenfernsehern, die Pixel sind dann nicht quadratisch sondern rechteckig )

Und wenn Du ein absoluter Fan von schwarzen Balken bist, dann ist der ganz rechte Teil des Tabs Deine Spielwiese. Damit kannst Du Balken einbauen, die vorher noch gar nicht da waren :-)))
(Frag nicht weiter, hab ich noch nie probiert, spiel halt mit rum, aber ich glaub, die Einsatzmöglichkeiten sind arg beschränkt bis nicht vorhanden)

lukass2000

@Mam
HandBrake gefällt mir echt nicht schlecht, hab gestern einiges probiert und das tut eigentlich alles was es soll :)
Auch die Möglichkeit der der Stapelverarbeitung/Warteschlange finde ich genial, da kann dann der Rechner einfach mal laufen...

Du hast oberhalb geschrieben, das 30 BpS nicht so ideal wären.
Hab mit der Einstellung auch etwas gespielt, meinst du wäre da "Konstante Bildfrequenz" oder "Maximale Bildfrequenz" die zu empfehlendere Einstellung?
Mit dem Wert selbst hab ich etwas experimentiert.
Hab eine Videodatei, welche im Original 50BpS hat mal mit 50, 30 und 25 auf MP4 umgewandelt (alle anderen EInstellungen waren natürlich identisch  :D ). Kommt aber immer exakt die gleiche Dateigröße raus. Hat mich irgendwie verwundert, hätte angenommen, das 50 BpS doch auch mehr Speicherplatz als 25BpS benötigen, aber wohl nicht  ;)
LG

Mam

Zitat von: lukass2000 am Januar 04, 2022, 09:47:43
Hab eine Videodatei, welche im Original 50BpS hat mal mit 50, 30 und 25 auf MP4 umgewandelt (alle anderen EInstellungen waren natürlich identisch  :D ). Kommt aber immer exakt die gleiche Dateigröße raus. Hat mich irgendwie verwundert, hätte angenommen, das 50 BpS doch auch mehr Speicherplatz als 25BpS benötigen, aber wohl nicht  ;)
Hier geht es nicht so um die Grösse, sondern um die "Bockkigkeit" (oder wie man das so nennen will). Das fällte am meisten auf bei großen Schwenks über Landschaften. Bei ungünstigen Einstellungen sind die nicht fliessend, sondern hoppeln etwas. Das ist sehr unangenehm beim Anschauen.
Die ÖRs senden zwar mit 50Hz, aber die Sendungen selber sind zu 99% mit 25Hz produziert worden. Beim Senden wird dann einfach jedes Bild doppelt ausgestrahlt (und schon kommt man auf die Idee, warum die Dateigrösse bei HB nahezu gleich bleibt, gleiche Bilder lassen sich natürlich zu 100% komprimieren).
Probleme gibt es, wenn "ungerade" Teiler vorliegen, also z.b. aus 50Hz 30Hz machen. Da muss HB dann ab und an Füllbilder einbauen, um synchron zu bleiben. Die siehst Du dann später als "Stottern".
Deshalb ist es weise, nur einfache Teilerverhältnisse zu nehmen, also 25 bei 50 und 30 bei 60Hz Quellmaterial.

Mit Filmen ist es ähnlich kompliziert, die sind meist mit 24Hz gedreht (23,978...) und werden hier mit 25Hz abgespielt (einfach nur schneller, deshalb sind Kinofilme in Deutschland immer ein paar Minuten kürzer als das Original).
Das kann HB nicht reproduzieren, lasse hierbei die originale Bildrate durch ("same as Videosource"), der Abspieler hinterher macht das dann schon (bzw. die heutigen TVs kommen mit 24,25,30 und 50Hz klar).

Zusammengefasst: nehme immer "same as Videosource", ausser bei 50Hz TV Aufnahmen. Bei denen nimm 25Hz.

(Ausnahme: ganz ganz wenige Sendungen sind wirklich 50Hz, das merkst Du dann aber auch am Stottern, wenn Du die Zwischenbilder mit 25Hz entfernt hast. Aber wie gesagt: GANZ GANZ WENIGE, Tendenz gegen 0)
(Am Anfang der HD Area hatte die ARD ein paar Studios mit 720p50 Technik ausgestattet, das ZDF hatte einen Übertragungswagen für Sportberichte. Der Wagen ist abgebrannt und die Studios werden wieder rückgebaut mit der Zeit. Keine Ahnung, ob überhaupt noch welche existieren)

simonsagt

Oha. Da wurde ja einiges durcheinander gewürfelt. Ein paar Sachen würde ich gerne dazu sagen.

Die Informationen zum Thema sind alt, und damit meine ich, dass Ratgeber von vor 10 Jahren teilweise immer noch gültig und aktuell sind. TV Technik ändert sich nur langsam, daher sind auch die Werkzeuge dafür recht lange zu gebrauchen.

Leider sind die Leute beim Fernsehen eher in der analogen Schubladendenkweise gefangen und auch sonst fehlt leider soetwas wie eine "Informations-Rate", eine objektive Beurteilung, wieviel Bildqualität digitales Bildmaterial hat. Datenrate ist da nur ein sehr ungenaues Maß, besonders wenn man von hochkomprimiertem Material redet. Die Bandbreite der Möglichkeiten sind so groß und überschneiden sich, dass man auch mal mit niedriger Datenrate größere Qualität haben kann, obwohl alles mit dem gleichen Label an "Format" versehen werden kann.

Was der Doc in der Bearbeitungskette macht, ist folgender wichtiger Schritt: das File wird gültig gemacht. Wie weiter oben schon beschrieben, die Tools auf dem PC erwarten Files ohne Fehler, also gültige Files. Und das was aus dem Receiver mitgeschnitten wird ist nicht immer bearbeitungsfähig.

Nebenher kann man natürlich noch schneiden und ungewollte Spuren entfernen, was etwas Platz spart.

Den Container .ts, also Transportstream, unterstützt leider nicht jedes Abspielprogramm gut, weswegen es sich manchmal anbietet, einen anderen Container zu wählen. .mp4 und .mkv sind gut geeignet. .mkv ist besser, aber .mp4 ist weiter verbreitet (und meist mißverstanden als Format und nicht als Container).

Wenn man die Rechenpower hat, kann man überlegen, ob man das kleiner rechnen will. Das was über die Schüsseln und Kabel reinkommt kann man gut auf die Hälfte rechnen, ohne dass es auffällt. Allerdings kostet das Zeit und Strom und man kann eine Menge falsch machen. Die große Ausnahme ist Anime. Das kann man ohne Probleme auf ein Fünftel klein rechnen. Aber für läppische 50% Platzersparnis kauft man lieber eine größere Festplatte und spart sich den Ärger. Oder im Fall der ÖR lädt man es sich gleich von der Mediathek.

Schief gehen kann z.B. der Versatz der Spuren. Zum klein rechnen (ReCodieren) muss der Container ausgepackt, die Spuren neu berechnet und neu zusammen gepackt werden. Dabei kann die Information verloren gehen, welchen Zeitversatz die Spuren zueinander haben. Was meine Vermutung wäre, was im OP geschehen ist. Dass man einen galoppierend größer werdenden Versatz hat, ist eher ungewöhnlich. Aber konstant 300ms daneben, kriegt man leicht hin.

Dann könnte man auf die Idee kommen, die Balken wegzuschneiden. Allerdings ist das vergebliche Mühe. Erstens spart man dadurch nichts an Platz und zweitens erzeugt man dadurch eine ungewöhnliche Auflösung, die dann wieder beim Abspielen Probleme bereiten kann.

Bei der Neucodierung von HD der ÖR kommen noch weitere Probleme. Durch die Doppelbilder kommt es zu Seiteneffekten in den Codern. Entweder man ist so klug und läßt einen Filter jedes zweite Bild wegwerfen oder man wundert sich hinterher, warum die Qualität schlechter als erwartet ist. Der Coder sieht nämlich 50hz und gemäß psychovisueller Vorgaben arbeitet er dann schlampiger, da man ja doppelt so viele Bilder hat.

Achja, offline, also beim Neucodieren von Files, arbeitet man sowieso mit variabler Bitrate. Den Codern gibt man das in Form einer Qualitätszahl vor, an die sich dann mehr (bei vielen Details) oder weniger (bei wenigen Details) gehalten wird.

Mit Handbrake konnte ich nie warm werden. Ich bevorzuge StaxRip. Eine graphische Oberfläche für die frei verfügbaren Tools zum Neucodieren.

Der relevante Teil für HD von den ÖR sah dann so aus: Einen Field Filter SelectEven() (außer natürlich, es handelt sich wirklich um 50hz), und dann für den x264 den Tune auf Film oder Grain oder Animation, die Qualität auf 20 (oder mehr oder weniger, muss man ausprobieren, was noch gut ausschaut und klein genug ist) und den Preset irgendwo zwischen Fast und Very Slow (mehr Rechenleistung, mehr Qualität, weniger Platz, aber keine Wunder erwarten). Der Rest so lassen und Audiospuren auswählen und "kopieren". Das kleinzurechnen bringt fast nichts.

Den einen oder anderen Hardware-Encoder der da unterstützt wird, hatte ich auch mal ausprobiert, das ist in etwa wie x264 in superfast. Schnell, aber gruselig und größere Files.

Wer das liest und einige Begriffe nicht kennt, Suchen im Netz hilft. Nein, wirklich. Es gibt genügend Anleitungen dazu und auch das was 15 Jahre alt ist, ist nicht wirklich falsch heute. Vielleicht hat sich die eine oder andere Betrachtungsweise dazu geändert, etwa weil die Rechner schneller geworden sind. Als ich zum ersten mal neu codiert hatte, hab ich das dann bleiben lassen, als ich den Stromverbrauch gegen Festplattenkosten und Platzersparnis gegen gerechnet hatte und auf 0 kam. Für den Preis an Strom hätte ich also ne Platte kaufen können. Mittlerweile ist mein Rechner schneller, vielleicht sähe es da anders aus, aber Zeit kostet das noch immer und die Gefahr besteht, dass ich was falsch mache beim Konvertieren - denn steigern kann man die Qualität nicht, nur möglichst wenig verringern bei gleichzeitger Platzersparnis.


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